Der Marine, der sich auf eine Granate warf

Der Marine, der sich auf eine Granate warf

LCpl Kyle Carpenter war am 21. November 2010 während der Operation Enduring Freedom in einem Alarmposten in der Provinz Helmand, Afghanistan, eingesetzt.


Sein Zug aus Marines und Soldaten der afghanischen Armee bemannte dort ein Feldlager, um feindliche Aktivitäten zu stören und die Sicherheit der örtlichen Bevölkerung zu gewährleisten.


Mit einem weiteren Marine besetzte er gerade den Alarmposten auf dem Dach der Basis, als feindliche Kräfte bei Tageslicht angriffen und mit Handgranaten warfen. Eine der Handgranaten rollte auch in die mit Sandsäcken befestigte Stellung der Marines. Carpenter bemerkte die Granate und entschied sich, das Leben seines Kameraden über sein eigenes zu stellen. Ohne Rücksicht auf sich selbst warf er sich auf die tödliche Ladung, absorbierte die Wucht der Explosion mit seinem eigenen Körper und rettete so das Leben des anderen Marines.


Dabei wurde Carpenters rechter Arm zertrümmert, er verlor sein rechtes Auge und die meisten seiner Zähne. Beide Trommelfelle wurden herausgerissen und mussten chirurgisch wieder zusammengesetzt werden. Die Lungenflügel waren zusammengefallen und man erzählte Carpenter später, dass man seinen Unterkiefer auf Höhe der Schultern fand.


Seine Kameraden - durch die Explosion alarmiert - holten ihn direkt vom Dach und kämpften mit mehreren Sanitätern, Ersthelfern und Soldaten ohne medizinische Ausbildung um sein Leben, während sie gleichzeitig den Feuerkampf führten. Ein MedEvac Hubschrauber mit PJs an Bord war zufällig in der Nähe und wurde angefragt, ob er noch Kapazitäten für einen verwundeten Kameraden hätte. Minuten später landete der Black Hawk mitten in dem Höllenfeuer und holte Carpenter raus.


Nachdem er aus Afghanistan ausgeflogen war, kämpften Ärzte in Deutschland weiter um sein Überleben, was ihnen schlussendlich gelang. Obwohl er sich drei Jahre lang Dutzenden Operationen unterziehen musste, konnten immer noch nicht alle Granatsplitter aus seinem Gehirn entfernt werden. Sie werden für den Rest seines Lebens bleiben.

 

Für sein selbstloses Handeln erhielt Carpenter am 19. Juni 2014 die Medal of Honor.


Eine Bruderschaft, die niemand anderes versteht.

 

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