Ralf Rönckendorf gab alles für seine Kameraden

Ralf Rönckendorf gab alles für seine Kameraden

Am 2. April 2010 geriet ein Fallschirmjäger-Zug in das schwerste deutsche Gefecht seit dem 2. Weltkrieg. Im Rahmen dieses sogenannten Karfreitagsgefechts zeichnete sich HptFw Ralf Rönckendorf durch sein besonders tapferes Handeln aus, indem er das Leben seiner Kameraden über sein eigenes stellte.


Zu Beginn der Kampfhandlungen war ein Trupp aus nur 4 Fallschirmjägern auf einer Freifläche festgesetzt, umgeben von etwa 40 gut ausgerüsteten Aufständischen. OFw Adebahr, Anführer des Spähtrupps, hatte mehrere Beintreffer erlitten und war gefechtsunfähig. Die Soldaten standen kurz davor, überrannt zu werden, worauf OStGfr Mutschke unter schwerstem Feindfeuer zurück zum Zug sprintete und Verstärkung holte.


Im Rahmen des Befreiungsversuchs kämpften sich schließlich 4 Fallschirmjäger durch die Ortschaft auf die Freifläche, während überall um sie herum Geschosse einschlugen. Unter ihnen befand sich auch Rönckendorf, der ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit zum Spähtrupp rannte und die nur 50m entfernten Aufständischen zurückdrängte. Mit gemeinsamen Kräften konnte der Stoßtrupp den verwundeten Oberfeldwebel in die Ortschaft bringen, wo Rönckendorf die sanitätsdienstliche Behandlung fortsetzte und die Führung zur Evakuierung durch amerikanische Rettungshubschrauber übernahm.


Nach der Evakuierung kam es zur weiteren Katastrophe: Beim Ausweichen fuhr ein geschütztes Radfahrzeug vom Typ Dingo auf eine IED, die Mutschke, Rönckendorf und 3 weitere Soldaten 10m durch die Luft schleuderte und schwer verwundete. Trotz schwerer Verbrennungen im Gesicht, Oberkörper und der Lunge behielt Rönckendorf die Fassung und legte sich selbst Verbände an. Seine Verletzungen waren so schwer, dass er in ein künstliches Koma gelegt werden musste und sein Augenlicht verlor.Für die Rettung des Kameraden und die Unterstützung seines Zuges trotz eigener Verwundung erhielt Rönckendorf das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit. Zusätzlich wurde er zivil mit dem „Bambi“ als Ehrenpreis der Jury geehrt. Laut eigener Aussage würde er trotz seiner Opfer heute noch einmal so handeln.


Eine Bruderschaft, die niemand anderes versteht.


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