Weshalb die Niederländer einem Wehrmachtssoldaten gedenken

Weshalb die Niederländer einem Wehrmachtssoldaten gedenken

Flieger Karl-Heinz Rosch war ein 18-jähriger deutscher Soldat und im Oktober 1944 mit seinem Zug auf einem Bauernhof in Goirle (Niederlande) stationiert.

Die deutsche Armee befand sich nur noch auf dem Rückzug und die Munition des Zuges war fast aufgebraucht. Als die Alliierten den Bauernhof mit Artilleriefeuer eindeckten, bemerkte Rosch, dass die beiden Kinder des Bauern die Gefahr um sich herum nicht zu bemerken schienen und weiter auf dem Hof spielten. Er rannte über die offene Freifläche zu ihnen, ließ sein Gewehr fallen, nahm beide Kinder auf den Arm und brachte sie in den sicheren Keller. Als Rosch wieder nach draußen rannte um sein Gewehr zu holen, wurde er exakt an der Stelle, wo vorher die Bauernkinder gespielt hatten, von einer Granate zerrissen. Er starb gerade einmal drei Tage nach seinem 18. Geburtstag.

Da Rosch ein deutscher Soldat und damit der Feind war, wurde seine Geschichte nach dem Krieg geheim gehalten. Die Niederländer zeigten keine Reue gegenüber den deutschen Soldaten, die sie während des Krieges fünf Jahre lang besetzt hatten. Erst 2008 wurde die Geschichte an die Öffentlichkeit gebracht. Öffentliche Gelder für den Bau einer Statue wurden abgelehnt, aber es wurde trotzdem Geld gesammelt, um eine Statue als Mahnmal zu schaffen, welche wenig später auf einem Privatgrundstück errichtet wurde.


Die Statue gilt als eines der weltweit einzigen Denkmäler für einen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs.

 

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5 comments


  • Sebastian Gorski

    Soldaten sind immer Werkzeuge der Politik.
    Als Soldat kann man sich das nicht aussuchen gut oder Böse zu sein.
    Es ist immer eine Überzeugung.
    Ich glaube das es viele solcher guten Soldaten gab.
    Nur weil einer für Deutschland gekämpft hat war er noch lange kein nazi.
    Krieg ist immer was Böses und die Soldaten werden nur als Werkzeuge missbraucht.
    Haltet sie alle in Ehren.


  • Hans Juergen Meyer

    Meine Mutter (Jahrgang 1929) erzählte mir von einem Luftangriff im WK II auf Düsseldorf. Noch vor der Entwarnung ging sie wieder aus dem Keller in die ausgebombte Wohnung. Als sie am Fenster stand, flog ein abgeschossener Bomber direkt auf das Haus zu. Der Bomberpilot riss, als er meine Mutter schreiend vor Angst im Fenster sah, die Maschine noch herum, die dann in einer Seitenstrasse zerschellte. Oft denke ich an diesen unbekannten Piloten. Ohne seine Heldentat wäre ich heute nicht hier.


  • Gisbert Albinus

    Krieg ist immer etwas Schreckliches, aber es gab auch Menschen die Mensch geblieben sind. Egal welcher Seite sie angehört haben. Ihnen sollte man aus Anstand und Respekt alle Ehre erweisen. Mögen sie in Frieden ruhen!


  • Michael Doschke

    Ich glaube das es noch mehr solche Geschichten gibt und das nicht alle deutschen Soldaten Nazis waren sondern auch was gutes hatten…denn man muss trotz allem was die Deutsche Wehrmacht gemacht hat es von zwei Seiten betrachten und nicht immer nur von der einen Seite..denn ich denke auch alliierte Soldaten haben auch ihre Fehler gehabt und böses gemacht


  • Thomas Reischl

    Es gab auf beiden Seiten Soldaten, die fürchterliche Verbrechen begangen haben, aber auch welche, welche sich an einen Ehrenkodex hielten. Nicht alles und jeder war gut und/oder böse. Menschlichkeit gab es auch auf beiden Seiten der Front. Dieser Soldat war einer derjenigen, dessen Andenken man auf jeden Fall bewahren sollte. Von daher ist die Ehrung dieses jungen Soldaten, der zwei fremden Kindern das Leben gerettet hat, um dabei sein eigenes Leben zu verlieren, auch völlig in Ordnung. Nicht jeder hätte so gehandelt.


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