Wie HptFw Elligsen das Gefecht zu unseren Gunsten wendete

Wie HptFw Elligsen das Gefecht zu unseren Gunsten wendete

Das Jahr 2008 war eines der verlustreichsten und heftigsten Jahre für die Bundeswehr in Afghanistan. Als am 24.12.2008 eine deutsche Patrouille die Feldjägerstation in Kunduz verließ, geriet sie nahe der Ortschaft Tal Gozar plötzlich in einen Hinterhalt. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, was die Aufklärung für die Soldaten erschwerte.
Einer der Dingos wurde durch eine RPG an der Seite getroffen, das Projektil durchschlug die Beifahrertür und drang in den Motorraum ein. Wie durch ein Wunder erhielten die Insassen nur leichte Verletzungen und nahmen den Kampf auf. Beim Absitzen aus dem beschädigten Fahrzeug gerieten die Soldaten unter heftigen Beschuss durch Handfeuerwaffen. Eine weitere Patrouille bestehend aus drei Dingos eilte den im Feuerkampf stehenden Kameraden zu Hilfe und reduzierte so den Feindruck.
 
 
Da die eingesetzte Dunkelheit immer noch die Aufklärung der Feindkräfte verhinderte, tat sich ein Soldat besonders hervor. Hauptfeldwebel A. Elligsen saß unter Feindfeuer vom Fahrzeug ab, positionierte sich in einer ungedeckten Stellung und lenke mit einem Wärmebildgerät das Feuer seiner Kameraden. Somit konnten die Soldaten die Feinde nun gezielt bekämpfen. Ohne an sich selbst zu denken, blieb Elligsen über mehrere Stunden in dieser exponierten Position, und leitete unter Beschuss den Feuerkampf. Durch die auf Distanz gehaltenen Feinde konnte der beschädigte Dingo erfolgreich geborgen werden, ohne dass es zu weiteren Ausfällen auf deutscher Seite kam.
 
 
Mit der Hilfe von alliierten Luftangriffen und Spezialkräften, welche kurzzeitig vor Ort waren, konnten die massiven Feindkräfte weiter bekämpft werden. Noch die ganze Nacht hindurch lieferten sich deutsche Soldaten und Aufständische immer wieder Gefechte, wodurch Teile der Patrouille erst am nächsten Vormittag zurück ins PRT Kunduz verlegen konnten. Für sein entschlossenes und mutiges Handeln wurde HptFw A. Elligsen mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold mit rotem Rand geehrt. Diese Auszeichnung wird nur für besonderer Gefahr für Leib und Leben verliehen und steht knapp unter dem Ehrenkreuz d. Bundeswehr für Tapferkeit, der höchsten Auszeichnung unserer Armee.

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