Operation Mincemeat - Geheimoperation im 2. Weltkrieg

Operation Mincemeat - Geheimoperation im 2. Weltkrieg

Auf dem Bild sieht man die Leiche von Glyndwr Michael, einem obdachlosen Waliser, der unwissentlich an einer der größten Täuschungsoperationen der Geschichte teilnahm. Die Operation „Mincemeat“ wurde im Januar 1943 konzipiert, um die Achsenmächte durch falsche Dokumente glauben zu lassen, die Alliierten würden im Sommer auf Griechenland landen und nicht auf Sizilien.

 

Um die deutsche „Abwehr“ von der Echtheit der gefälschten Geheiminformationen zu überzeugen, brauchten sie eine glaubwürdige Methode. Der britische Geheimdienst beschloss, eine Leiche an die Küste Spaniens treiben zu lassen, so dass sie von den spanischen Behörden entdeckt werden konnte. Glyndwr Michael wurde ausgewählt, als er nach der Einnahme von Rattengift in einem Krankenhaus starb und niemand kam, um seine Leiche abzuholen. Seine Lungenentzündung hatte ähnliche Symptome wie die eines Ertrunkenen entwickelt, sodass die Todesursache bei einer Obduktion Sinn ergeben würde.

Der Leichnam wurde als britischer Kurier verkleidet und mit persönlicher Post ausgestattet, darunter Liebesbriefe und Fotos einer Freundin. Eine Aktentasche war mit Handschellen an seinem Handgelenk befestigt, in der sich Briefe und andere Dokumente befanden, die alle auf eine Invasion in Griechenland hinwiesen. Er bekam einen falschen Namen und den Dienstgrad Captain / Acting Major, welcher sowohl zu dem noch jungen Alter, als auch der hohen Verantwortung der geheimen Dokumente passte.

 

Michaels Leiche wurde mit dem U-Boot HMS Seraph an die spanische Küste transportiert, wo er nach der Verlesung eines Psalms im Meer beigesetzt wurde. Die Besatzung wartete derweil unter Deck und wurde unter dem Glauben gelassen, dass man lediglich ein neues Wettergerät testete. Die Gezeiten schwemmten Michael in seiner aufgeblasenen Schwimmweste an die Küste, wo er noch am selben Tag vom spanische Behörden geborgen wurde.

 

Ein deutscher Geheimagent sicherte die Aktentasche mit den Dokumenten, welche vorsichtig geöffnet und abfotografiert wurden. Danach sendeten die Spanier den Leichnam samt aller Dokumente an die Briten zurück, mit der mit der Versicherung, „dass alles da ist“.

Die Bilder der geheimen Dokumente wurden in Berlin ausgewertet, worauf Hitler eine Invasion auf Sizilien ausschloss und auf Griechenland für wahrscheinlicher hielt. Das Ergebnis war eine Neupositionierung der deutschen Streitkräfte, um der wahrgenommenen "Bedrohung" auf dem Balkan zu begegnen. Als andere Beweise überzeugend auf die tatsächliche Invasion Siziliens hinwiesen, war es bereits zu spät, um die Truppen erneut zu verlegen. Sizilien fiel an die Alliierten, Benito Mussolini wurde gestürzt und sein Nachfolger trat in geheime Gespräche den Alliierten bei. Die Operation Mincemeat war ein voller Erfolg.

 

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